Schwefel für Haut, Haare, Nägel und Gelenke
Schwefel ist nicht nur ein wichtiges Element für die Gelenke, es wird auch benötigt, um Haut, Haare und Nägel gesund wachsen zu lassen und fungiert ganz nebenbei auch noch als Antioxidanz. In diesem Artikel berichten wir über die Funktionen von Schwefelverbindungen im Körper und darüber, welche Rolle Algen bei der Aufnahme von Schwefel spielen.
Die Römer nutzten Sulfur – so der lateinische Name – als Zusatz bei Mineralbädern für Rheuma-Geplagte. Die Ärzte des Mittelalters priesen Schwefel als Heilmittel gegen alle möglichen Leiden. Schwefel ist für alle Organismen von essentieller Wichtigkeit. Im Körper eines Erwachsenen mit einem Durchschnittsgewicht von 70 kg sind ca. 150 g Schwefel enthalten. Nach der Empfehlung (recommended daily allowance = RDA) des amerikanischen „food and nutrition board“ (FNB) beträgt die tägliche Aufnahme an Schwefel mindestens 13 mg/kg/Tag. Dies entspricht einer täglichen Schwefelzufuhr von 910 mg/Tag bei 70 kg Körpergewicht. Andere Autoren halten dies für zu wenig und empfehlen 25 mg/kg/Tag.
Schwefelverbindungen werden über die Nahrung hauptsächlich als Sulfid, Sulfat oder in Form von Eiweiß aufgenommen. Unter den sekundären Pflanzenstoffen im Gemüse sind schwefelhaltige Glucosinolate (Kohl, Senf, Rettich), Allylsulfide (Zwiebel, Knoblauch, Lauch), Sulforaphan (Brokkoli, Kohl) und viele andere stoffwechselaktive Komponenten enthalten. Weitere schwefelorganische Verbindungen finden sich in folgenden Nahrungsmitteln:
- Avocados
- Eier
- Fleisch
- Fisch und Meeresfrüchte
- Milchprodukte
- Nüsse und Samen
- Hülsenfrüchte
Inhaltsverzeichnis
Bausubstanz für Gelenke und Haut
Schwefel ist wichtiger Bestandteil der Aminosäuren Methionin, Cystein, Cystin, Homocystein, Homocystin, und Taurin. Diese wiederum sind wesentliche Bausteine der Knorpel bildenden Baustoffe (Proteoglykane). Der Gelenkknorpel ist ein ganz besonderes Gewebe im menschlichen Körper. Im Wachstum werden Kollagen und gewebsspezifisches Glucosaminoglycan (GAG) eingebaut, die insbesondere Schwefel für ihre Biosynthese benötigen. Sobald die Schwefelvorräte erschöpft sind, ist der Körper nicht in der Lage, die alten und minderwertigen Glykosaminoglykane in den Gelenken zu ersetzen. Deshalb können Gelenke, Blutgefäße und Hautzellen durch Schwefel-Mangel schneller degenerieren. Häufige äußerliche Symptome sind dann stumpfes Haar, fahle Haut, brüchige Fingernägel oder schlaffes Bindegewebe.
In unseren Gelenken wirken Methionin und Cystein entzündungshemmend, schmerzlindernd und sie stimulieren die Knorpelzellen zur Bildung von Knorpelgewebe. Zahlreiche Studien zeigen einen positiven Einfluss von Methionin und Cystein bei Gelenkarthrose ohne die typischen Nebenwirkungen der entzündungshemmenden Schmerzmittel.
Schwefel kommt auch in verschiedenen Enzymen und Hormonen wie Insulin vor und ist zellulär in den Aminosäuren Cystein und Methionin enthalten, aus denen körpereigene Eiweiße wie Kollagen, Elastin und Keratin hergestellt werden.
Kollagen ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Haut, da es für die Elastizität und Spannkraft verantwortlich ist. Auch das Bindegewebe, Gelenke, Sehnen und Knochen benötigen Kollagen zum Aufbau. Besonders schwefelreich sind Haare und Nägel, die regelmäßig abgeschnitten werden. Somit muss ständig Schwefel über die Nahrung zugeführt werden.
Die Haut benötigt stets eine ausreichende Zufuhr von Schwefelverbindungen, damit die Wundheilung funktioniert. Diese ist bei Neurodermitis und Schuppenflechte gestört. Darum sind die schwefelhaltigen Meereswirkstoffe aus der Oceanwell Biomarine Cellsupport Serie zur therapiebegleitenden Pflege ideal geeignet.
Schwefelverbindungen können auch Pilze und Bakterien bekämpfen. Deshalb wird Zwiebelsaft seit langem als Hausmittel zur Behandlung von Akne, Schuppen oder Warzen eingesetzt.
Substanz für die Haare
Keratin dient generell gesehen als Schutzbarriere vor Fremdkörpern (auch UV-Strahlen) und schützt den Körper vor Austrocknung. Es bildet einen feste Haarstruktur und stellt damit sicher, dass es fest und dicht wächst und damit seine jeweilige Funktion ausüben kann.
Neben der Hornproduktion spielt Keratin als Protein auch bei der Immunantwort eine Rolle, bei Entzündungsprozessen und ist an Heilungsprozessen bei Wunden beteiligt.
Die Fasern sind umso steifer, je stärker ihre Komponenten durch Disulfidbrücken der Aminosäure L-Cystein quervernetzt sind. So enthält das Keratin in Hörnern und Klauen von Tieren mehr Disulfidbrücken als das in Wolle und Haaren.
Die Aminosäure Cystein bildet mit seinen Quervernetzungen – den sogenannten Disulfidbrücken – ein dichtes Geflecht zwischen den spiraligen Keratinfasern der Haarstruktur und damit den hohen Schwefelgehalt des Haars.
Je höher der Schwefelgehalt des Cysteins ist, desto stabiler sind die Disulfidbrücken und desto fester die Haare. Wer versehentlich mal die Haare hat anbrennen lassen, kennt den üblen Geruch von verbranntem Haar. Was man dabei riecht, sind die verbrannten Schwefelverbindungen.
Schwefel als körpereigenes Antioxidanz
Das wichtigste körpereigene Antioxidanz gegen freie Radikale ist das Glutathion – ein kurzes, schwefelhaltiges Eiweiß aus den drei Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin. Glutathion macht Schad- und Giftstoffe im Körper wasserlöslich, so dass sie über die Niere ausgeschieden werden können. Weiterhin fungiert es neben Vitamin D als wichtiger Regulator des Immunsystems. Da sich Antioxidantien im Körper ständig verbrauchen, müssen sie durch die Radikalfänger aus Obst und Gemüse regeneriert werden.
Schwefel aus dem Meer
Algen enthalten den Schwefel in Form von sulfatierten Polysacchariden. Dies sind spezielle „Algenzucker“, zu denen auch das Fucoidan zählt, welches in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung sehr interessant ist. In dem Forschungsprojekt “FucoSan”, an dem auch oceanBASIS als Partner beteiligt ist, wird die Wirkung von Fucoidan auf die Makuladegeneration, eine Augenerkrankung, erforscht.
All diese Schwefelverbindungen sind organischer Natur und können vom Körper über den Verdauungstrakt optimal aufgenommen werden. Im Meerwasser liegen die Schwefelverbindungen meist als Sulfat und Sulfid vor, welches auf der Haut wirken kann. Mit einer Konzentration von 7,68 % des Gesamtsalzgehaltes ist Schwefel nach Chlorid und Natrium das dritthäufigste Element im Meerwasser. Die Schwefelkonzentration in Meerwasser liegt bei etwa 870-930 ppm, während Flusswasser im Allgemeinen nur etwa 4 ppm des Elements enthält.
Schwefel ist auch ein Hauptbestandteil des natürlichen Bodens. So enthalten normale lufttrockene Böden auch 200-2000 ppm des Elements. In den oberen Bodenschichten ist er zum größten Teil organisch im Pflanzenmaterial gebunden. In früheren Zeiten düngten die Landwirte mit Mist und reicherten den Boden auf diese Weise mit großen Mengen natürlichen Schwefels an. Der Einsatz von Kunstdünger führte jedoch über viele Jahrzehnte dazu, dass der Schwefelgehalt des Bodens und damit auch der Nahrungsmittel immer geringer wurde.
Mangel beheben
Haut, Haare, Nägel und Zähne sind als Spiegelbild des inneren Milieus zu sehen. Ein Mangel an Schwefelverbindungen im Körper sowie oxidativer Stress oder entzündliche Prozesse, spiegeln sich häufig in einem unreinen oder unebenen Hautbild wider. Ein massiver Schwefelmangel kann Gelenkbeschwerden, stumpfes Haar, fahle Haut, brüchige Fingernägel, schlaffes Bindegewebe und sogar Rosacea hervorrufen.
Für eine optimale Gesundheit ist es daher wichtig, auf eine ausgewogene Versorgung mit natürlichen Mineralsalzen und ausreichend Schwefel zur Entgiftung zu achten.
Weiterführende Links:
Zur FucoSan Netzwerk Homepage
Buch-Tipp: “Energieschub aus dem Meer“ von Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Karl J. Probst
Bildnachweise:
Beitragsbild von Engin Akyurt auf pixabay.com
Avocado und Brokkoli in Metallschale von Daria Shetsova auf pexels.com
Knoblauch und Zwiebeln in Holzschale von Karolina Grabowska auf pexels.com
Schwefelquelle von Siegfried Poepperl auf pexels.com
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