Betriebsausflug ins Dosenmoor
Anfang September findet unser alljährlicher Betriebsausflug statt. Um uns auch mal außerhalb des Büros zu treffen und vor allem gemeinsam etwas Schönes zu erleben, sammeln wir schon Wochen vorher Ideen und stimmen darüber ab, wohin es für das gesamte Team gehen soll. Die Vorschläge reichten diesmal vom Freizeitpark über eine Kanutour bis hin zum Museumsbesuch. Per Strichliste auf der Küchentheke einigten wir uns auf eine klassische Wanderung in der Natur. Genauer gesagt im Moor. Eine tolle Idee, denn in Schleswig-Holstein liegen einige wunderschöne und auch wichtige Moore. Außerdem haben wir gerade zuletzt eine Spende von 3000 € an die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, die sich besonders um den Moorschutz kümmert, übergeben.
Ein Termin war auch schnell gefunden. So trafen wir uns an einem Mittwochmorgen am Parkplatz Dosenmoor bei Neumünster. Die Luft war feucht und warm. Auf dem Weg hin regnete es durchgehend, was die Frage aufrief, ob eine Regenjacke wohl doch sinnvoll gewesen wäre. Die Sonne stand noch recht tief und man konnte seichte Nebelschwaden über den Moorflächen bestaunen. Wir hatten Glück. Der Regen hatte kurz zuvor aufgehört, so stand unserer Wanderung nichts mehr im Wege. Wasserfestes Schuhwerk war aber durchaus sinnvoll. Wir trafen vor Ort Rangerin Maria von der Stiftung Naturschutz, die uns durch den Vormittag führen würde. Sie erklärte einige grundlegende Dinge und erwähnte die Bedeutung der Moore für unsere Umwelt.
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Auch Bürohund Sebo durfte mit. Da wir uns im Naturschutzgebiet befanden, natürlich an der Leine. Generell ist das Dosenmoor ein beliebter Ort für die morgendliche Jogging- oder Gassi-Runde oder den Sonntagsspaziergang mit der Familie. Dabei gilt es sich unbedingt an die Regeln zu halten. Also eben Leinenpflicht und die Wege nicht verlassen; außerdem keine Pflanzen pflücken und selbstverständlich keinen Müll hinterlassen. Obwohl das eigentlich selbstverständlich sein sollte.
So starteten wir unsere kleine Wanderung Richtung Osten und hatten schon bald einen herrlichen Blick auf die unberührte Landschaft, die beruhigend wirkte. Viele Birken, Farne, die ersten Pilze und Moose, Spinnen mit ihren beeindruckend großen Netzen. Natur pur. Doch später sollten wir noch viel mehr wilde Flora und Fauna entdecken.
Von blauen Fröschen und fleischfressenden Pflanzen
Wir lauschten Marias Ausführungen über die Entstehung und Renaturierung des Dosenmoors und lernten den Unterschied zwischen Hoch- und Niedermoor. Dabei spürten wir, wie der Torfboden mal mehr, mal weniger wippte.
Um wieder etwas festeren Boden unter den Füßen zu bekommen nahmen wir den malerischen Holzsteg und legten hier eine kleine Pause zum Snacken, Austauschen und Staunen ein. Da es in unserem Team auch den einen oder anderen Biologen und Naturbegeisterten gibt, machte es viel Spaß, am Wegesrand nach besonderen Pflanzen- und Tierarten Ausschau zu halten. Während die Experten die lateinischen Namen nannten, versuchten andere die Pflanzen mit ihrem Handy zu bestimmen. Was früher mit Bestimmungsbuch ermittelt wurde, gibt die Smartphone-App heutzutage anhand eines einfachen Fotos aus. Bei den Pilzen konnte aber selbst die hochmoderne Technik nicht helfen. Mit aufmerksamen Augen und Ohren hörten wir nicht nur die Rufe der Kraniche, sondern erspähten auch Lurche, seltsame Spinnentiere und ungewöhnliche Blätter. So entdeckten wir unter anderem den Sonnentau, eine bei uns heimische fleischfressende Pflanze, die mit ihren klebrigen Blättern Insekten fängt. Außerdem fanden wir einen kleinen Moorfrosch, der sich tatsächlich hellblau färben kann. Dazu gibt es verschiedene Theorien. Laut Rangerin soll die Farbe Weibchen beeindrucken; oder sie könnte dazu dienen, bei klarem Himmel auf der Wasseroberfläche, die den Himmel spiegelt, von Fressfeinden unentdeckt zu bleiben. Am Wegesrand entdeckten wir dann noch vereinzelt Schmalblättriges Wollgras. „Wer das großflächig erleben will, sollte im Mai herkommen“, sagt Martina, unsere Botanik-Expertin. Ihr Lieblingsthema: Salzwiesenpflanzen.
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Ein paar Schritte weiter entdeckte Inez einen kleinen Molch. Ob es ein Bergmolch war, blieb ein Rätsel. Die letzten Meter führten durch ein Waldstück. Beerensträucher säumten den Weg, ein paar Pilze wuchsen aus dem Boden und Warnschilder wiesen auf das Brutgebiet der Kraniche hin. Auf den Blättern einer Eiche entdeckt Nicole vermeintliche Früchte. Diese sind jedoch das Zuhause von Gallwespenlarven. Sie können das Laub so stark biochemisch beeinflussen, dass sich auf dem Eichenblatt ein Tumor bildet, der einer Knospe oder einer unreifen Beere ähnelt. Darin lebt dann die Larve – ein wahres Wunder der Natur. Fast am Parkplatz angekommen stoppte die Truppe erneut. Was gab es hier zu sehen? Eine kleine Blindschleiche schlängelte sich erschrocken über den Pfad. Dass wir so viele verschiedene Arten sichten würden, hätten wir nicht gedacht. Wir kamen bei unseren Autos an und bedankten uns herzlich bei Maria für die tolle und lehrreiche Führung. Vielleicht treffen wir uns das nächste Mal am Tiessenkai, um ihr unser Lieblingsthema Algen etwas näher zu bringen. Ganz im Sinne von: naturbegeisterte Menschen zusammenbringen.
Kaffee, Kuchen und Urzeitgeschichte
Nach diesem entschleunigenden Ausflug in die wildeste Natur Schleswig-Holsteins machten wir uns auf den Weg in das 20 km entfernte Stolpe. Hier wollten wir uns mit einem kleinen Buffet sowie Kaffee und Kuchen belohnen. Das angesteuerte Café ist, wie die Einrichtung schnell verriet, Teil eines Urzeitmuseums und bietet einen Mix aus ukrainischer und deutscher Küche an. Die alten Gebäude wirkten urig, aber gemütlich und einladend. Die Auswahl an Tieren aller Arten und Lebensräume war immens. So waren selbst die Glastische mit Fossilien von Meeresbewohnern dekoriert. Eine Mischung aus Zoologischem Museum und Bistro, aber wirklich informativ und interessant. Von den ukrainischen Häppchen, die als Buffet serviert wurden, ließ die hungrige Meute nichts übrig. Zum Schluss gab´s ein Stück Torte und glückliche Gesichter. Nach diesem gemütlichen Klönschnack traten wir nach und nach den Heimweg Richtung Kiel an. Es war ein rundum gelungener Tag und wir sind gespannt, wohin es uns im nächsten Jahr führen wird.
Bildnachweis:
Fotos: Lisa Stegk
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Mein Name ist Lisa Stegk und ich bin bei oceanBASIS für Social Media und Produktfotografie zuständig. Ich habe große Freude am kreativen Arbeiten und auch in meiner Freizeit fotografiere ich leidenschaftlich gern, am liebsten in der Natur in Skandinavien. Umso mehr freue ich mich für ein Unternehmen tätig zu sein, dass ebenso naturverbunden ist und sich stets für den Schutz der Meere engagiert. Außerdem schätze ich bei oceanBASIS die vielen innovativen Ideen, das Miteinander im Kollegium und natürlich den wunderschönen Standort direkt am Wasser.
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