Salzwiesenkräuter für Deinen Garten und Deine Küche
Wie Du weißt, sind wir von oceanBASIS experimentierfreudig und immer auf der Suche nach neuen Schätzen aus dem Meer, mit denen wir unseren Alltag noch schöner und gesünder machen können – immer ganz im Sinne des Meeresschutzes!
Bei einem Koch-Event im Mai haben wir die sogenannten Salzwiesenpflanzen (Halophyten = salztolerante Pflanzen) in den Mittelpunkt gestellt. Ich möchte Dir drei ausgewählte Salzwiesenpflanzen näher vorstellen, Tipps für den Anbau im eigenen Garten sowie erste Rezeptideen für Deine Küche zu Hause geben.
Salzwiesen sind küstennahe Ufer- und Gezeitenbereiche, in denen die Pflanzen regelmäßig vom salzigen Meerwasser überspült werden (z.B. bei Flut oder Sturm). Die Halophyten, die dort wachsen, haben sich vielfältige Strategien angeeignet, um mit dem hohen Salzgehalt zurechtzukommen.
Die Eigenschaften der Halophyten können uns nützlich sein, indem die Pflanzen überschüssige Nährstoffe in Küstennähe oder aus Abwässern landgestützter Aquakulturanlagen aufnehmen. Daher kann es sinnvoll sein, diese natürlich vorkommenden Pflanzen an entsprechenden Standorten zu kultivieren.
Und viele Halophytenarten schmecken sogar gut! Daher können sie nach der Ernte auch in unseren heimischen Küchen genutzt werden.
Lass Dich hier von unseren gekochten Gerichten und Rezeptideen inspirieren. Wem läuft da nicht das Wasser im Munde zusammen?
Vorab noch eine wichtige Info: Die Pflanzen selbst stehen teilweise unter Naturschutz, und die Lebensräume sind geschützte Biotope. Daher erntet die Pflanzen bitte nicht selbst in der Natur!
Samen und Jungpflanzen können in speziellen Onlineshops (z.B. im Online-Shop von Biostauden-tb) bezogen und im heimischen Garten oder in Kübeln auf dem Balkon kultiviert werden. Zur Auflockerung der Erde und für die Extra-Portion an Salz und Nährstoffen könnt Ihr vom nächsten Strandbesuch ein wenig Treibsel mitbringen und unter die Erde mischen. Weitere Tipps zur Kultivierung findet Ihr in unseren Pflanzenportraits:
Inhaltsverzeichnis
1. Strand-Dreizack (Triglochin maritima)
- mehrjährige Pflanze, wintergrün, 15-75 cm hoch
- wächst nur in den Salzwiesen der Nord- und Ostsee, die unter Naturschutz stehen und nicht betreten werden dürfen
Tipps für die Kultivierung im Garten
- Vermehrung durch Aussaat oder Teilung; Saatgut und Setzlinge können im Handel bezogen werden
- sandiger bis lehmiger, nährstoffreicher Boden
- Gießwasser mit etwas Kochsalz anreichern; kann nass oder zeitweise trocken stehen
- Erntegut sind die röhrenförmigen Blätter
Infos für die Küche
- muss vor dem Verzehr mindestens für 10 min. gekocht werden, da eine Blausäurevorstufe (Triglochinin) enthalten ist, die durch Hitze zerfällt
- der Geruch von frischem Stranddreizack erinnert an Koriander
- enthält die Aminosäure Prolin, die eine wichtige Rolle im Kollagenstoffwechsel spielt
Unsere Strand-Dreizack Rezeptideen
Ob als Füllung für selbst gebackenes Brot, Pizzabelag oder gebraten – der Strand-Dreizack schmeckt hervorragend!
Auch, wenn keine Spargelsaison ist, schmeckt der Strand-Dreizack gebraten sehr gut als Beilage zu anderen Gemüsegerichten oder Fisch.
2. Strandaster (Tripolium pannonicum)
- zwei bis mehrjährig, 15-100 cm hoch
- außerhalb von Schutzgebieten darf Saatgut gesammelt werden, am besten im September
- reguliert ihren Salzgehalt durch den Abwurf älterer Blätter, bis die Konzentration zu hoch wird und die Pflanze abstirbt
Tipps für die Kultivierung im Garten
- Vermehrung durch Aussaat von März bis Mai
- sandig-lehmiger, nährstoffreicher Boden, sonniger Standort
- durch einen Rückschnitt der Blütentriebe wird mehr Blattmasse erzeugt
- salziger Geschmack der Blätter durch Zugabe von Kochsalz zum Gießwasser
Infos für die Küche
- Blätter können als Rohkost im Salat oder wie Kräuter z.B. im Quark verwendet werden
- auch als Gemüse wie Spinat zu verwenden, Blätter sind etwas fester als Spinat, ggfs. längere Garzeit nötig
Unsere Strandaster Rezeptideen
Die klassische Quiche Lorraine lässt sich mithilfe der besonderen Kräuter raffiniert abwandeln. Auch Kräuterbutter mit Strandaster ist etwas Besonderes.
3. Queller (Salicornia europaea agg.)
- einjährig, 10-40 cm hoch
- benötigt unbedingt Salz zum Wachstum
- Salz wird in der Pflanze gespeichert, bis die Konzentration zu hoch wird und die Pflanze abstirbt
Tipps für die Kultivierung im Garten
- Vermehrung durch Aussaat in geschlossenen Gefäßen
- lehmige, nährstoffreiche Erde
- sonniger Standort, sollte nass stehen, aber nicht zu lange überstauen
- Samenkeimung noch ohne Salz, danach dem Gießwasser etwas Kochsalz zugeben
Infos für die Küche
- Es werden nur die Spitzen der Triebe verzehrt.
- Queller enthält Mineralstoffe aus dem Meerwasser wie Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen und dient als natürliche Jod-Quelle.
Unsere Queller Rezeptideen
Gemüsebowl und verschiedene Brotaufstriche sind leicht gemacht. Queller liefert dafür die besondere Würze sowie Nährstoffe aus dem Meer.
Nun wünschen wir viel Freude beim Kultivieren und Ausprobieren sowie guten Appetit!
Quellen: Kultivierungstipps und Fotos der Pflanzen: Martina Mühl, Fotos der Gerichte: Lisa Stegk, Rezeptideen gesammelt vom gesamten Team!
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Mein Name ist Diana Woldmann. Bei oceanBASIS kümmere mich im Geschäftsbereich Food um alles rund um unsere Marke Meeresgarten. Als Ökotrophologin probiere ich gerne neue Rezeptideen mit unseren Algen aus und möchte Euch ihre geschmacklichen und gesundheitlichen Vorteile näherbringen. Auch privat liebe ich das Meer und bin dankbar, es durch unseren Firmenstandort jeden Tag sehen zu dürfen.
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